Auf einen Blick
Der Innovationscampus Nachhaltigkeit (ICN) ist eine gemeinsame Initiative der Universität Freiburg (UFR) und des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT). Unter dem Leitsatz „Transformationen für Stadt-Regionen der Zukunft – Klimaschutz, Ressourcenschonung und Well-being“ streben die beiden Universitäten umfassende soziale, technische und ökonomische Innovationen an – und zwar gemeinsam mit einem Netzwerk aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft, um gemeinsam zur „Großen Transformation“ hin zu einer nachhaltigen Gesellschaft beizutragen.
Den Forschungs- und Transferaktivitäten des ICN liegt ein ganzheitlicher Ansatz zugrunde: Systeminnovationen verbinden im Gegensatz zu gängigen, (rein) technischen Innovationen jene mit unternehmerischen, ökologischen und sozialen Innovationen, damit ein gesellschaftlicher Wandel überhaupt erst möglich ist. Die gleichzeitige Weiterentwicklung des Innovationsökosystems – also des Netzwerks von ideengebenden, über umsetzende Akteur*innen bis hin zu Nutzenden usw. von Innovationen – zielt darauf ab, den Transfer von Nachhaltigkeitsinnovationen zu beschleunigen.
Mit dem Innovationscampus soll ein Forschungs- und Transformationsraum für Nachhaltigkeitsinnovationen geschaffen werden – international sichtbar und regional wirksam. Denn die Oberrheinregion ist schon heute besonders stark von den Folgen des Klimawandels betroffen, die sich in den folgenden Jahren zunehmend verschärfen werden. Unter diesen Bedingungen gilt es, schnell und gezielt zu handeln.
Der Bedarf nach tiefgreifender gesellschaftlicher Transformation im Bereich der Nachhaltigkeit spiegelt sich auch im Koalitionsvertrag der baden-württembergischen Landesregierung wider: Das Land Baden-Württemberg hat sich das Ziel gesetzt, bis 2040 klimaneutral zu werden.
Der baden-württembergische Landtag hat im Dezember 2022 den Haushalt für die Jahre 2023 und 2024 beschlossen, der für den ICN eine erste Finanzierung in Höhe von einer Million Euro im Jahr 2024 vorsieht.
Zu einer ersten Informations- und Vernetzungsveranstaltung am 4. Oktober 2023 luden die Universität Freiburg und das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) unter dem Leitmotiv „Transformationen für Stadt-Regionen der Zukunft – Klimaschutz, Ressourcenschonung und Well-being“ Vertreter*innen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft ein. Bei der am 24. Januar 2024 stattfindenden Kick-off-Veranstaltung wird der produktive Austausch mit weiteren Stakeholdern und Interessierten fortgesetzt und der Innovationscampus offiziell gestartet.
Neben dem Netzwerkaufbau ist das Profil des ICN mit seinen Strukturen und Prozessen derzeit in Ausarbeitung. Bis zum 30.11.2023 läuft die Ausschreibung für erste Anbahnungsprojekte, um Wissenschaftler*innen der Universität Freiburg und des KIT noch in der Aufbauphase eine erste Möglichkeit zur Beteiligung zu geben. Details sind der offiziellen Ausschreibung zu entnehmen.
Gerne informieren wir Sie über die weitere Entwicklung, Ausschreibungen und Veranstaltungen des Innovationscampus. Tragen Sie sich dazu gerne in unsere Mailing-Liste ein, indem Sie eine Mail an innovationscampus-nachhaltigkeit-subscribe@listserv.uni-freiburg.de senden.
Die Wissenschaftler*innen des ICN bedienen sich den Ansätzen der transformativen und transdisziplinären Nachhaltigkeitswissenschaft, die insbesondere durch folgende fünf Kriterien charakterisiert sind:
- einen umfassenden Nachhaltigkeitsbezug,
- Lösungsorientierung,
- Interdisziplinarität basierend auf exzellenter disziplinärer Forschung,
- Transdisziplinarität, sowie Reflexivität und Anpassung.
Ingenieurswissenschaftliche Entwicklungsarbeit wird dabei von Beginn an mit sozialwissenschaftlichen Fragestellungen verknüpft.
Die Innovationsfelder des ICN – Klimaschutz, Ressourcenschonung und Well-being – basieren auf den Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals bzw. SDGs) der Vereinten Nationen in den Bereichen Klimaadaption und -mitigation (SDG 13), Ressourceneffizienz/ Ressourcenschonung (SDG 7,12,14,15) und Wohlergehen der Gesellschaft (Well-being) (SDG 2,3). Zugleich spiegeln die Innovationsfelder die drei Nachhaltigkeitsdimensionen Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft wider. In diesen Bereichen sowie in deren Schnittmenge bewegen sich sämtliche Prozesse, Projekte und Aktivitäten des ICN. Die Ziele der drei Innovationsfelder sind eng miteinander verzahnt und werden entsprechend jeweils mitberücksichtigt.
Klimaschutz:
Im Innovationsfeld Klimaschutz zielt die anwendungsorientierte Grundlagenforschung darauf ab, Klimaneutralität in Baden-Württemberg trotz relativ geringem Windkraftpotential und bei Erhalt der wirtschaftlichen Wertschöpfung spätestens 2040 – also bereits deutlich vor dem Bund – zu erreichen.
Ressourcenschonung:
Im diesem Innovationsfeld soll die Transformation hin zu einer nachhaltiger Ressourcenschonung, Circular Economy und Bioökonomie vorangetrieben werden. Ziel ist, die Oberrheinregion zu einer Modellregion für nachhaltige Produkte, Prozesse, Dienstleistungen und Infrastrukturen zu entwickeln, in der auch die innovative regionale Wertschöpfung zur Stärkung der ländlichen Regionen einbezogen ist.
Well-being:
Im ICN Verständnis umfasst Well-being individuelle, soziale, ökonomische und ökologische Aspekte. Entsprechend zielt die lösungsorientierte Forschung in diesem Innovationsfeld darauf ab, das Wohlbefinden aller Bürger*innen in der Oberrheinregion durch systemische Veränderungen zu erhöhen.
Ein großes Ziel braucht starke Netzwerke, damit die vom Klimawandel besonders betroffenen und gleichzeitig innovationsstarken Stadt-Regionen am Oberrhein zu Laboren von Systeminnovationen werden können. Im Kern des Netzwerks stehen die antragstellenden Universitäten UFR (mit dem Universitätsklinikum) und KIT.
Darüber hinaus sind die Akteur*innen aus zahlreichen anderen Bereichen zur Mitentwicklung und -umsetzung der Forschung im Rahmen des ICN von großer Bedeutung, da mit ihrem Zutun die Vision des ICN erst realisiert werden kann. Hierzu zählen: Partner*innen aus dem privaten Sektor; (außeruniversitäre) Forschungseinrichtungen; Städten, Kommunen und Landkreisen; die Zivilgesellschaft einschließlich NGOs; Kammern und Verbände sowie Forschungs- und Wirtschaftsförderer*innen; Medien; etc.
Wenn auch Sie Teil des Netzwerks sein möchten, tragen Sie sich gerne in unsere Mailing-Liste ein; hier werden Sie über die weitere Entwicklung, Ausschreibungen und Veranstaltungen des ICN informiert.
innovationscampus-nachhaltigkeit-subscribe@listserv.uni-freiburg.de senden.
Informations- und Vernetzungsveranstaltung (4.10.2023)
Am 4. Oktober 2023 luden die Universität Freiburg und das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) unter dem Leitmotiv „Transformationen für Stadt-Regionen der Zukunft – Klimaschutz, Ressourcenschonung und Well-being“ Vertreter*innen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft zu einer ersten Informations- und Vernetzungsveranstaltung ein. In Arbeitsgruppen und in einer Podiumsdiskussion wurden Ideen zur Ausgestaltung der drei Innovationsfelder Klimaschutz, Ressourcenschonung und Well-being diskutiert.
„Die starke Resonanz und der intensive Austausch der Beteiligten haben den Campusaufbau schon jetzt, in dieser frühen Planungsphase, beflügelt“, sagt Daniela Kleinschmit, Prorektorin für Internationalisierung und Nachhaltigkeit der Universität Freiburg. „Mit dem Knüpfen des Netzwerks wollten wir so früh wie möglich starten, denn dies wird maßgeblich sein für die Arbeit und den Erfolg des Innovationscampus Nachhaltigkeit – und wir freuen uns sehr auf die Intensivierung und Erweiterung des Netzwerkes.“
Vollständige Dokumentation der Informations- und Vernetzungsveranstaltung (PDF)
Impressionen von der Vernetzungsveranstaltung im Oktober 2023